Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 578 mal aufgerufen
 Orbit - Schule planetarischer Dichtung (SPD)
Vulpes Offline

VoZK, Präsidium des ZK der UdSSR, Flügelallianzleiter a.D., VoRABFAK, VoBewKOM,


Beiträge: 3.030

12.05.2007 02:04
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
Ich hab ja nun ungewollt viel Freizeit und wenig Möglichkeiten diese zu füllen. Eine Möglichkeit ist das Schreiben. Das Krankenhaus wirkt auf unangenehmer Weise sogar inspirierend, da man sich vielen Dingen konfrontiert sieht, die einem sonst nicht wiederfahren.

Manches davon werde ich hier veröffentlichen. Unionstypisches RPG wird bestenfalls nachträglich hinzugefügt. Moral und Niveau der Inhalte entspricht auch nur bedingt den Anforderungen der Union. Privat schreibt man halt unverschönt, realitätsnah und zynisch. Trotzdem sollen sie unterhaltsam und humorvoll sein. Die Texte sind nicht autobiographisch, d.h. sie sind mir nicht wirklich passiert. Die Aussage steht jeweils zwischen den Zeilen.

Lange Rede, kurzer Sinn..hier ein erster Teil.

Viel Spaß.
Vulpes Offline

VoZK, Präsidium des ZK der UdSSR, Flügelallianzleiter a.D., VoRABFAK, VoBewKOM,


Beiträge: 3.030

12.05.2007 02:05
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten

Quote:

Ich lag auf meinem Bett, hörte Musik und starrte die Decke an. Manchmal schien sie näher zu kommen doch das musste ja wohl ganz klar eine Täuschung sein. Oder doch nicht? Ich schaute fordernd, ja fast schon beschwörend zur Decke hinauf doch diese tat nichts. Ich lächelte ihr freundlich zu. Die Decke blieb unverändert. „Was soll sie schon machen?“ dachte ich mir. Sie existiert einfach, kann ihr eigenes Leben nicht lenken, steht still. Ihr Dasein ist bestimmt von den Mauern die sie tragen und begrenzen. Von oben getreten, von unten begafft. Wer würde mit ihr tauschen wollen?

Plötzlich klopfte es an der Tür. „Oh nein, schon wieder Blutkontrolle.“ dachte ich, schaute auf die schmerzenden, grün-rot-blauen Flächen, welche einst meine Ellebogenbeugen waren und seufzte. Der Seufzer war laut genug um als ein „Herein“ durchzugehen, klang hingegen aber eher wie „Schleicht euch“. Es klopfte noch mal. Seltsam, sonst reißen sie einfach die Tür auf und stürmen mit ihren Nadeln voraus auf die Arme zu. Etwas stimmt nicht. Es klopfte ein drittes Mal, die Tür sprang auf und gleißendes Licht erstrahlte den Raum. Geblendet riss ich den Unterarm vor Augen und versuchte etwas zu erkennen. Das Licht? Jetzt schon? Och nee! Enttäuscht nahm ich den Arm hinunter und ergab mich in mein Schicksal. Das Licht ließ nach und vor mir stand eine Frau. Nein, was sage ich, ein Traum von einer Frau. Ich könnte versuchen ihr wunderschönes Gesicht zu beschreiben oder den markelosen Körper, doch sie ließe sich nicht mit bloßen Worten darstellen. Einfach perfekt. Wie von Gott geschaffen. Moment mal. „Gott?“ fragte ich verwundert, ergänzte dann korrigierend „Engel?“. Das liebliche Wesen aber entgegnete: „Nein, nein. Du lebst noch. Ich bin eine Wunsch-Fee. Ich habe drei Löcher für dich frei und nur einen Wunsch.“ Bedächtig öffnete sie die Schleifen ihres Negligé um es ihren braun glänzenden Schenkeln hinunter gleiten zu lassen. Gierig griff ich nach meinem Glück, doch packte ins Leere.
Die Tür riss auf, die Fee verschwand und ein bösartiger Drache keifte: „Herr Vulpes, Blutkontrolle!“


Fuma Offline

Besucher

Beiträge: 70

12.05.2007 10:11
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
Sehr amüsant, muss ich schon zugeben
T0DS Offline

Besucher

Beiträge: 357

12.05.2007 10:18
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
Schön ^^ war lustig...

Stromberg Offline

Besucher

Beiträge: 2.457

12.05.2007 12:10
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung werter FAL!
Neaera Offline



Beiträge: 2.266

12.05.2007 12:56
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
Erinnert sich an einen Witz aus dem letzten großen Besäufnis: Bück Dich Fee, Wunsch ist Wunsch!

Auch wenn der Stil neu ist, genial geschrieben und sehr unterhaltsam!


mpG,

Neaera
neo2000 Offline

Besucher

Beiträge: 580

12.05.2007 13:20
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
das is nett, solch sachen kennen wir von unseren genossen Vulpes

hab ich da irgentwie zwischen den zeilen was von ACHSEL gelesen werter FAL ???

warte schon auf die nächtsen einträge in ihr TAGEBUCH

kopf hoch genosse, kann ja sein das die FEE doch noch kommt
Vulpes Offline

VoZK, Präsidium des ZK der UdSSR, Flügelallianzleiter a.D., VoRABFAK, VoBewKOM,


Beiträge: 3.030

13.05.2007 21:24
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
Hier ein zweites Fragment:

Ähnlichkeiten mit reellen Personen oder Ereignissen sind rein zufällig und nicht gewollt.

Quote:


Im Krankenhaus gibt es nicht viele Bedürfnisse über die man nachdenkt. Hauptsächlich Sex, Alkohol, Rauchen und Essen. Abgesehen vom Essen bieten sich jedoch keine Möglichkeiten seine Bedürfnisse zu stillen, zumindest nicht für mich. Für einen Moment überlegte ich ob man denn außerhalb des Krankenhauses andere Bedürfnisse hat aber dann knurrte bereits mein Magen. Ich schaute zur Uhr. 14:40 Uhr - noch über 3 Stunden bis zum Abendessen. Erneut knurrte der Magen und initiierte ein archaisches Programm, welches noch immer in uns schlummert. Die Jäger- und Sammler-Triebe erwachten. Meine Oberaugenwülste schwollen an, die Stirn trat zurück, die Nase wurde fleischig. Angepasst an die Lebensumstände unserer Vorfahren sollte es nun leichter sein etwas Essbares zu finden und tatsächlich hatte ich bereits Witterung aufgenommen. Es war ein großer Becher mit Joghurt Erdbeer-Vanille. Als ich die Beute in Händen hielt und den Aludeckel abzog wurde mir wieder klar, dass ich bloß ein verwöhnter Homo sapiens sapiens bin und ohne einen Löffel nicht viel Freude am Joghurtessen haben würde. Es war auch der moderne Menschenverstand der mich auf die Idee brachte in der Stationsküche nach einem Löffel zu fragen. Also legte ich den Höhlenmenschenphänotyp ab und zog los.

An der Küche angekommen stand ich vor verschlossener Tür. „Für Patienten kein Zugang“. Moses überwand das Rote Meer, Hannibal die Alpen, Berlin die Loveparade und auch diese Stahltür wird in Kürze überwunden sein. Da mir gerade kein gescheiter Zauberspruch einfiel, „Sesam öffne dich“ ist ja auch wirklich viel zu klischeehaft, ging ich zum Schwesternzimmer. Die Schwester schien ziemlich beschäftigt zu sein. Wühlte hier und da in einer Schublade, schaute mich genervt an und wühlte weiter. Das Telefon klingelte und sie ging ran. Geduldig wartete ich das Ende des Gespräches ab und genoss in Gedanken bereits den Joghurt. Als sie sich nach Ende des Telefonats wieder den Schubladen widmete rief ich „Hallo!“. Nun gelang es nicht mehr mich zu ignorieren und ihr entfuhr es genervt: „Was ist denn?“. Ich atmete tief durch, schließlich muss ich mich zurzeit etwas schonen. Ich stellte mir vor, ich sei ein stets freundlicher und höflicher Mensch und würde in jeder Situation auch entsprechend reagieren. Für einen Moment glaubte ich daran und so gelang es mir zu antworten: „Ich möchte bitte einen Löffel.“ Die Schwester antwortete noch genervter, ja schon aggressiv: „ Muss das jetzt sein?“. Meine Geduld war am Ende und ich entgegnete: „Nein, muss es nicht. Ich kann auch noch eine halbe Stunde im Gang warten bis Sie Lust bekommen einen Löffel zu holen.“ Sie schien die Botschaft zu verstehen, stürzte wutentbrannt in die Küche und brachte mir einen Löffel. Ich lächelte ihr hämisch zu, schlug mit dem Löffel in die gewölbte Handfläche so, das er laut klatschte und ging zurück in mein Zimmer. Von hinten wetterte die Hexe noch: „Und nächstes mal behalten Sie den Löffel vom Mittagessen!“ Doch ich war bereits mit anderen Dingen beschäftigt. Auf dem Weg zu meinem Zimmer studierte ich noch den Dienstplan. Logistik ist alles!

Am nächsten Morgen weckte mich wie erwartet die Schwester meines Herzens. Todmüde setzte ich mich hin damit sie Temperatur, Blutdruck und Puls messen konnte. Als sie fertig war und den nächsten Patienten im Nachbarzimmer peinigen gehen wollte rief ich ihr nach: „Im Bad habe ich noch eine Urinprobe.“ Leise fügte ich noch hinzu: „Gleich wenn Sie reinkommen.“ Ob sie es hören konnte weiß ich nicht genau, aber dem lauten Schleifen, Krachen und anschließendem Geschrei war zu entnehmen das sie die Probe gefunden hat. Ich setzte die Kopfhörer auf, drehte die Lautstärke bis zum Anschlag und kuschelte mich wieder in die Decke. Es gibt nichts Schlimmeres als Weibergeschrei am morgen.

Neaera Offline



Beiträge: 2.266

13.05.2007 21:57
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
*grinst von einem Ohr zum anderen und keucht, während er sich einem plötzlichen Lachanfall ergibt:*

"Mehr, Mehr!!!"



evi Offline

Besucher

Beiträge: 611

13.05.2007 23:50
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
ich wünsche ihnen,
dass dieselbige schwester nicht diejenige ist,
die ihnen ihre trombosespritzen in den bauch verpasst

*etwas schmerzvoll das gesicht verzieht bei dem blosen gedanken daran, und sich vorstellt was da alles so passieren kann*

sie werden dann mit sicherheit beginnen,
eine schleimspur zu hinterlassen,
auf der sie in gefahr laufen,
selber darauf auszurutschen

*nun wird mir auch klar,
wieso es immer wieder vorkommen kann,
dass eine spritze abrutscht oder abbricht*
neo2000 Offline

Besucher

Beiträge: 580

13.05.2007 23:50
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
ach is das herlich wenn man das ließt, da vergisst man fast wo sie sind.

*muß erstmal luft holen nach dem lachen*

so kann man ihren aufenthalt mit einem lachenden und einem tränenden auge sehen
real GANDHI Offline

Besucher

Beiträge: 703

14.05.2007 05:55
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
nette geschichten ich freue mich schon auf die nächste
SkitTles Offline

Besucher

Beiträge: 292

14.05.2007 13:15
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
wirklich lustig
Darth Vader 01 Offline

Besucher

Beiträge: 48

14.05.2007 18:27
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
wird immer interessanter, bin gespannt auf die nächste.
Stromberg Offline

Besucher

Beiträge: 2.457

30.05.2007 20:16
Geschichten von der Krankenstation Zitat · Antworten
*wartet gespannt auf eine Fortsetzung*
«« Wahrheit
 Sprung  
Xobor Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen
Datenschutz