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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Orbit - Schule planetarischer Dichtung (SPD)
Jähn Offline

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Beiträge: 4.925

20.01.2005 11:56
Nähe Zitat · Antworten
Dies ein Beitrag aus dem GULAG-Archiv des ehemaligen Genossen Thrice:

Ich stehe vor dir.
Du siehst mich an.

Du stehst vor mir.
Ich seh dich an.

Ich reiche dir meine hand.
Du weichst zurück.

Warum , frage ich.
Du lächelst mich an.

„Es ist wie mit den Vögeln im Käfig“ sagst du.

Ich verstehe nicht.

„Wenn ein Vogel in einem Käfig sitzt
sehnt er sich nach dem blauen Himmel,
sehnt er sich nach Freiheit.
Öffnet man ihm dann das Türchen bleibt er verängstigt sitzen.
Er hat Angst vor dem, was ihn draußen erwartet.

Mit uns ist es genauso.
Wir sind wie die Igel.

Je näher wir uns kommen desto mehr verletzen wir uns“

Elendil Offline

Besucher

Beiträge: 1.246

25.01.2005 16:22
Nähe Zitat · Antworten
Das ist für mich ein ganz besonderes Stück, ich wollte es erst nicht reinschreiben, doch die Worte des PZK Jähn haben mich ermutigt, würde mich über rückmeldungen sehr freuen.

mfg Elendil



Tränenlied

Der Schweiß brennt noch auf der Stirn,
und der letzte Schrei
hallt noch immer durch die Nacht
von Tränen aufgeweckt,
aus dem Schlaf des Vergessens gerissen,
an jenem Morgen der Erkenntnis
und erbrochen in Wirklichkeit,
besteht der Sinn aus Träumen,
die diese Welt schon lange verließen,
als silberne Streifen am Horizont,
und nur wir kennen den Weg,
doch er ist zu weit.

Die Seelen sind lange erfroren,
in der Kälte und Trostlosigkeit dieser Welt,
stählerne Fesseln der Realität,
die Farben nicht mehr als nur Fassade,
abgenutzt und grau,
ein Kerker aus Beton,
der alle Gefühle verschlingt
und die Herzen mit Angst lähmt,
doch wer das Leid aufnimmt,
lässt auch die Liebe in sein Herz,
erfüllt es mit Leben,
erfüllt es mit Sinn
und entlarvt die Kälte als Furcht.

Ein Grashalm im Sturm des Lebens,
so zerbrechlich und verletzbar,
doch noch trotze ich dem Wind,
noch lebe ich,
gefangen im Rausch der Gefühle.
In der unendlichen Schönheit
des menschlichen Geistes
ist der Sinn doch so fern,
zu viel gesucht,
zu viel gefunden,
aber die Hände bleiben leer,
wo doch die Wirklichkeit
nur durch die Notwendigkeit lebt.

Was ist eine Welt wert,
in der ein Lied nicht zu Tränen rührt,
in der ein Gedicht nicht weinen macht?
Zu viel wurde gesehen
Mit nur einem einzigen Blick,
zu viel wurde nachgedacht
mit nur einem Gedanken,
und kein Heiler
heilt mehr unsere Wunden,
nur die Dunkelheit der Nacht
vermag sie zu verbergen
und Deine Liebe zu mir.

Liebe »»
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