Ich möchte mich jetzt einfach mal über die Finanzkrise und die Lage der deutschen Wirtschaft und die Reaktion der Politiker in der realen Welt Auskotrzen, ähhh ich meine Erbrechen:

So, die Wirtschaft bricht zusammen weil Faule Kredite geplatzt sind. Was passiert: Die Leitzinsen werden gesenkt und die Sparer werden dadurch geradezu in Waghalsige Investitionen getrieben und für vernünftige Kredite fehlt den Banken dann das Geld.

Der deutsche Export bricht ein. Was passier: Er werden blödsinnige Investitionsprogramme gestartet die den „Binnenmarkt“ stärken, die „Wähler“ bekommen jetzt ein paar Bonbons die nach der Wahl teuer bezahlt werden.

Liebe Politiker: Der Binnenmarkt ist völlig Egal!!! Ihr wisst es vielleicht nicht, aber Deutschand lebt vom Export!!! Jedes 5 €-Teil was auch Chine Importiert wird und jeder Liter Benzin muss über Exporte finanziert werden. Auch der Urlaub im Süden muss über Exporte finanziert werden.

Warum sind unsere Politiker nicht in der Lage:

Export stärken
Förderung der Urerzeugung und der Produktion
Abschottung unserer Märkte durch Einfuhrzolle oder Warenüberprüfung auf Mängel
Bewusstsein beim Verbraucher schaffen bevorzugt deutsche oder zumindest EU Produkte zu kaufen
Bessere Energieersparnis. (Warum zum Teufel werden immer noch Geräte verkauft die keinen richtigen Ein/Ausschalter haben!!!)

Und was machen die Politiker:

In der Koalition wird blinder Aktionismus betrieben!

In der Opposition wird der jeweiligen Klientel nach dem Mund geredet!

Das gilt meiner Meinung nach für alle Oppositionsparteien die derzeit im Bundestag vertraten sind.

sie vernachlässigen bei ihrer sichtweise, dass wir in einer weltwirtschaft leben und wir uns nicht gegen diese abkapseln können (und die nebenbei ebenso von der krise betroffen ist). "leben" tun wir nämlich vom import, da unsere heimische agrarproduktion viel zu teuer ist. unsere "5€-teile" (die wir so gut wie gar nicht mehr herstellen, deutschland produziert hightech für den endverbraucher) werden wiederum aus kleinstteilen hergestellt, die importiert werden müssen. eine "urproduktion" beschränkt sich in deutschland auf landwirtschaft (o.g. problem), forstwirtschaft (bedeutungslos) und kohleförderung (selbes problem wie die landwirtschaft: zu teuer); andere rohstoffe haben wir nicht. kurzum:wir importieren ALLE ausgangsmaterialien, inklusive energieträger, rohstoffe und lebensmittel. darauf wollen sie einfuhrzölle?!? bitte ziehen sie nach bayern und spalten sie sich mit dem freistaat ab um dies so durchzuführen - aber lassen sie uns bitte an der weltwirtschaft teilhaben, so mies sie gerade auch ist...

Ich fand diese Sichtweise ganz passend:

Heidi besitzt eine Bar in der Innenstadt. Um den Umsatz zu steigern, beschließt sie, die Getränke der treuen Kundschaft - mehrheitlich Alkoholiker ohne Arbeit - aufzuschreiben (ihnen also Kredit zu gewähren). Das spricht sich herum und dadurch drängen sich immer mehr Kunden in Heidi's Bar. Da die Kunden sich um die Bezahlung vorerst keine Sorgen machen müssen, verteuert Heidi die Preise für Wein und Bier, die meistkonsumierten Getränke, und erhöht damit massiv ihren Umsatz.

Der junge und dynamische Kundenberater der lokalen Bank sieht in diesen Kundenschulden wertvolle künftige Guthaben und erhöht die Kreditlinie für Heidi. Er macht sich keine grossen Sorgen, er hat ja die Schulden der Alkoholiker als Deckung. Am Sitz der Bank transformieren top ausgewiesene Banker diese Kundenguthaben in SUFFBOND, ALKBOND und KOTZBOND um. Diese Papiere werden dann weltweit gehandelt. Niemand versteht, was die Abkürzungen bedeuten und wie sie garantiert werden. Da die Kurse aber steigen, werden die Papiere ein Renner. Eines Tages und obwohl die Kurse immer noch steigen, stellt ein Risk-Manager (inzwischen selbstverständlich entlassen - Begründung: er war zu negativ) der Bank fest, dass man die Schulden der Alkis von Heidi's Bar langsam einfordern sollte. Die können aber nicht zahlen. Heidi kann ihren Kreditverpflichtungen nicht nachkommen und macht Konkurs.

SUFFBOND und ALKBOND verlieren 95%, KOTZBOND hält sich besser und stabilisiert sich nach einem Verlust von 80%. Die Lieferanten hatten Heidi's Bar längere Zahlungsfristen gewährt und
zudem in die Papiere investiert: der Weinlieferant geht Konkurs, der Bierlieferant wird von einem
Konkurrenten übernommen.

Die Bank wird durch den Staat gerettet!

@Targalinchen
Genial! Sehr Treffend erklärt

@Der Patrizier
Natürlich brauchen wir Importe von Rohstoffen, dass bestreite ich ja gar nicht. Aber es kann doch wohl irgendwie nicht sein, dass wir alle möglichen Produkte, egal ob Äpfel (von div. Chemikalien verseut) Kinderspielzeug (eine Gefahrenquelle für Kinder) aus China Importieren und dabei Zug und Zug ein Wirtschaftbereich nach dem anderen Pleite geht.

Als nächstes wird wohl die Ziegelproduktion von Europa nach Nordafrika ausgelagert, nicht wegen der Lohnkosten sondern wegen der div. Umweltauflagen.

Derzeit lebt Deutschland, oder soll ich sagen lebte, von den Exporten der Automobilbranche, der Chemie und der Pharmacie. Fragt sich nur wie lange noch. Die Russen haben gerade Ihren Markt via Strafzölle für ausl. Autos abgeschottet.

den strafzoll fürchte ich jetzt nicht, denn die autos, die deutsche firmen nach russland liefern werden von solchen leuten gekauft, die es sowieso nicht juckt...

Nicht umbedingt. Deren eigene Autos sind Schrott, und jeder der es irgendwie hinbekommt kauft sich ein dt. Auto.

interessante thematik: mangels zeit kann ich nicht viel zur diskussion beitragen, eben auch wegen meinem andauernden inet problem.

trotzdem: klar lebt deutschland vom export, wird ja auch immer wieder in den medien glorifiziert. der vorteil besteht kurz gesagt darin dass die großen importeure usa und china die devisen in unsere märkte pumpen, was dazu führt dass der dollar inflationiert, wovon wir ja eigentlich proftieren. durch unsere exporte, hauptsächlich auto/maschinen/chemie/elektro, tragen wir erheblich zum "außenwirtschaftlichen gleichgewicht" auf den märkten bei.
jetzt kommt die finanzkrise, "cash is king". es ist schlicht und einfach kein geld da der unseren absatz sichert. die nachfrage geht zurück, die preise fallen, arbeitsplätze verschwinden...
oben wurde schön beschrieben wie´s verbockt wurde, trotzdem kritisier ich nicht die globalisierung o.ä. ich hoffe die welt lernt daraus und geht gestärkt hervor. was die deutsche politik betrifft und deren interventionsmaßnahmen gegen bevorstehende massenarbeitslosigkeit und rezessiver wirtschaftsleistung kann ich auch nicht viel positives finden. ich hoffe die "konjunkturpakete" bremsen den verlauf, ein paar gescheite ideen sind ja verwirklicht worden aber ob das reicht bleibt abzuwarten.

für mich persönlich siehts nicht gut aus. ich arbeite in der autozuliefererindustrie und wir haben im alu leichtbau aufgrund von sinkenden alupreisen und rückläufiger nachfrage im oberklassewagen segment erhebliche probleme. unser konzern hat angekündigt die "automotive" sparte zu verkaufen. mal sehen was dann mit meinem arbeitsplatz nach der ausbildung wird ...

das war´s erstmal

Dann wünsche ich Ihnen besonders viel Glück, werter Sotzki. Bleibt zu hoffen, dass unser Exportschalger Autoindustrie recht bald wieder einigermassen läuft.

Quote:

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...jeder der es irgendwie hinbekommt kauft sich ein dt. Auto

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Nie im Leben.

Das sogenannte "deutsche" Auto wird davon abgesehen ja sowieso in Polen (Porsche Cayenne), Usa (Geländewagen von BMW) oder sonst wo produziert.